Beim erneuten Ortstermin in der Gothestraße/Stresemannstraße ging es diesmal um die Problematik der Verkehrsbelastung im nördlichen Bereich der Neubautrasse – insbesondere um die Frage, wie der Anschluss der Umgehungsstrecke an den Bestand erfolgen kann, um die Anwohner bestmöglichst zu entlasten.
Von den Anwohnern der nördlichen Goethestraße, die auch z.T. direkt an die Stresemannstraße angrenzen ist bereits die schon jetzt massive Belastung des gestiegenen Zubringerverkehrs zum jetztigen Bundesstraßenverlauf bemängelt worden. Auch wenn die Einschätzungen zwischen Bauamt und Bürgern in der Frage wie sich die Neubaustrecke exakt in Zahlen auswirkt, besteht Einigkeit dass der Verkehr insgesamt zunehmen wird, was sich auch in den genannten Bereichen weiter negativ auswirken wird.
Der Lösungsansatz, die bisherige Streckenführung der „Kellerhauskurve“ beizubehalten und die Stresemannstraße für den „schweren“ Durchgangsverkehr zu sperren, wurde von den Bauamtsvertretern eher problematisch gesehen. Daher ist spontan von den Anwohnern eine weitere Überlegung ins Spiel gebracht worden, nämlich eine Verlegung der Staatstraße nach Norden und die Zusammenführung in einem Kreisverkehr mit Anschluss des Bestands. Somit könnte die Stresemannstraße als Durchgangsstraße komplett abgekoppelt und die Goethestraße als Umfahrungsweg beruhigt werden.
Erfreulicherweise waren nochmals deutlich mehr interessierte Anwohner als beim ersten Ortstermin vor Ort, was die Brisanz der Gesamtsituation erneut untermauert.
Die Vertreter des Bauamtes haben bei diesem Termin erneut deutlich zu erkennen gegeben, dass kleinere Anpassungen im Rahmen der Planung weiterhin erwägt werden, an der grunsätzlichen Planung aber immer weniger Einflussnahme zugelassen wird.
Besonders enttäuscht ist die Nicht-Reaktion der von allen Fraktionen versammelten Gemeinderäte, sowie Bürgermeisterin Ilse Dölle. Zum Abschluss des Termins hätten diese Gelegenheit gehabt, politische Stellung zu beziehen und im Hinblick auf die Gemeinderatswahl für das nächste Jahr ihre Positionen in Sachen Lärmschutz darzulegen.
Im Grundsatz wird seitens der BI „Lärmschutz für ganz Forth“ e.V. davon ausgegangen, dass die konkreten und ausformulieren Anliegen der Anwohner von politischer Seite her nicht ernst genommen werden und man eher die Planungen der staatlichen Baubehörden durchwinkt, ohne sich mit weiteren Details aufzuhalten.
Aus diesem Grund wird die BI den Druck weiter erhöhen und sich nach der bereits beim letzten Ortstermin angekündigten Vollversammlung inhaltlich konkret positionieren. Wenn kein Interesse an lösungsorientierten Vorschlägen seitens der Betroffenen besteht, sondern nach wie vor die „billigste“ und „gesetzeskonforme“ Durchführung des Projekts vorangetrieben wird, bleibt nur noch der Rechtsweg. Im Moment bleibt es bei unserer Gesprächsbereitschaft welche mit Erreichen des Planfeststellungsverfahren endet.
Bei einem „ungebremsten“ Abnicken des aktuellen Planungsstands durch den Marktgemeinderat wird die BI die verbleibende Zeit bis zum Planfeststellungsverfahren nutzen um jeden erdenklichen Einwand für das Einspruchsverfahren zu sammeln und einzeln zu formulieren. Bei anderen Straßenbauprojekten wurde diese dadurch teilweise um Jahre verzögert.
Seitens der Planer wurde der einprägsame Ausspruch getätigt, dass es bei jedem Bauprojekt „Gewinner und Verlierer“ gäbe. Genau diese Aussage bringt es auf den Punkt. Bisher war es unser Ziel genau diesen Tatbestand zu vermeiden und einen guten Kompromiss für so viele Betroffene – im Ortskern – wie im am Ortsrand zu finden. Offensichtlich geht es aber um gewinnen oder verlieren – und wer steht schon gerne auf der Seite der Verlierer?
Ein Protokoll mit der detaillierten Zusammenfassung der Fragen, Antworten und Vorschläge folgt noch.